Spielhütte am Meer

eBook für Kinder

„Spielhütte am Meer - Strandgeschichten“
 

Spielhütte_Cover

 

Ferien an der Nordsee. Eine Gruppe von Kindern findet sich zu gemeinsamen Spielen und Erlebnissen. Ihr Kopf ist Nuschka, mit vollem Namen Anouschka. Als Treffpunkt entdecken sie nicht weit vom Wasser eine Bude aus Strandgut. Am Meeresaum finden sie merkwürdige Dinge, zum Beispiel ein altertümliches Radio, das Musik macht, ganz ohne Stromstecker oder Batterien.

 

Leseprobe

 

Gummistiefel-Weitwurf

 

Paul und Gustav wollen nun endlich mal mit den Gummistiefeln was anfangen. Die beiden haben sich auf Gummistiefel-Weitwurf verständigt und längst schon die Regeln für den Wettkampf besprochen. "Wir werfen mit diesen gelben Stiefeln. Die hab' ich im Watt gefunden" beginnt Paul zu erklären. – "Mädchen dürfen auch mitmachen!", verkündet Gustav. Mirijam empört sich. "In der Klasse hat der immer so blöde Sprüche", beruhigt sie Jette.

 

Sie einigen sich auf den Ablauf beim Gummistiefel-Weitwurf. Es geht über mehrere Runden. Schließlich kämpfen die Besten gegeneinander. Paul hat am Vortag tüchtig geübt, doch es reicht für ihn nicht, sich für das Endspiel zu qualifizieren. Immerhin ist er besser als Jette. Auch Mirijam scheidet aus. Zum Schluss treten Nuschka und Gustav gegen einander an. Vorher machen sie aber noch eine Pause bei Keksen und Saft. Jeder hat drei Versuche, beim ersten Wurf liegt Gustav vorn, er strahlt: "Bei den Jugendspielen bin ich auch immer der Beste!" Beim nächsten Wurf vergeht ihm das Strahlen, denn Nuschkas Stiefel fliegt zwei Fußlängen weiter, Jette macht die Kampfrichterin und misst mit ihren schicken Sportschuhen genau aus. Beim dritten Mal ist wiederum Nuschka die Beste. Gustav kann sich über seinen Misserfolg nicht beruhigen. "Eigentlich kann ich sogar 12 Meter, das wissen alle in der Klasse!"– "Kannst du nicht." – "Kann ich doch. Und du?" – "Ich kann ihn sogar siebzehn Meter werfen!", behauptet Nuschka. "Mmm! Aber ich kann sechs Portionen Pommes essen", beteuert Gustav. "Und ich zehn." – "Kannst du nicht!" – "Kann ich doch!" – "Angeber!" – "Selber Angeber!" Fünf-, sechsmal geht das noch hin und her, dann ist alles gesagt, was gesagt werden muss. Schlagartig werden alle still. "Nun lasst mal gut sein", das ist Jettes Stimme, die das Schweigen durchbricht. Nuschka reicht Gustav die Hand, das sieht feierlich aus und so soll es auch aussehen: "Komm, zanken ist Quatsch!" Gustav nimmt ihre Hand: "Ja, irgendwie blöd!" Nuschka ist noch nicht fertig: "Nächstes Mal können wir um die Wette spucken." – "Aber wir spucken gleich weit, abgemacht?" – "Abgemacht!" – "Obwohl ich weiter spucken kann als du ..." – "Das glaubst aber auch nur du.